Attraktive Stadtteilzentren

Einen besonderen Blick habe ich auf meinen Wahlkreis Lurup als zu entwickelnden Stadtteil. Hier wird ganz deutlich, dass die Bedürfnisse der Menschen Anpassungen im Stadtteil erfordern. Daher wurde Lurup wiederholt zum RISE Fördergebiet benannt. Das Luruper Forum, viele Träger mit ihren Einrichtungen versuchen zu gestalten, was Lurup benötigt. Eine Statdteilzeitung, die die verschiedenen Teile Lurups und die Menschen mit deren Angeboten versucht zusammen zu führen ist ein wichtiges Bindeglied.

Das allein reicht jedoch nicht, es ist auch notwendig bauliche Veränderungen vorzunehmen, um die Menschen zusammen zu bringen. Hier gibt es wie in vielen Stadtteilen die Autofaher*innen und Anwohner*innen, Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, die in Konflikte kommen, obwohl sie häufig wechselnd dieselben Rollen einnehmen – eben nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Dieselben Menschen haben Ideen und Interessen, die sie mit anderen teilen wollen um Lösungen für Konflikte zu entwickeln und ein gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Um solche Ideen zu entwickeln braucht es Treffpunkte. Natürlich sind sind Grünflächen, Natur und Treffpunkte vor der Haustür auch für die reine Entspannung oder Gespräche ganz wichtig.

Das Thema Plätze in einem Stadtteil wie Lurup, der nicht über das eine Zentrum verfügt, ist ein wichtiger Baustein in der Stadtteilentwicklung. In Lurup gibt es eine schöne neue Parkachse parallel zur Luruper Hauptstraße, die schon mal sehr gelungen gestaltet wurde. Einige weitere Plätze und Natur müssen darüber hinaus dringend wiederbelebt werden. Sprechen wir zunächst über das Lurup Center. Die Flächen um das Lurup Center am Eckhoffplatz sowohl vor dem Center als auch dahinter sind nicht attraktiv, um sich dort zu treffen oder zu entspannen. Wenn Leute sich einen Snack besorgen gibt es keinen Platz um ihn zu essen und sich dabei zu unterhalten. Einzig die Bestuhlung der Bäckerei Dat Backhus bietet die Möglichkeit sich draußen niederzulassen. Jedoch nur für Kunden der Bäckerei. Grün ist dort ebenso wenig vorhanden. Es fehlt an Aufenthaltsqualität. Um das Thema anzupacken müssen Bürgerbeiräte, Bezirk, Politik und Center gemeinsam eine Strategie erarbeiten. Das geht nur mit Beteiligung der Bewohner*innen Lurups. Die Politik kann Impulse setzen, das Amt kann Ideen entwickeln und dann ist die Beteiligung der Bürger ein wichtiger Meilenstein um möglichst große Akzeptanz und Begeisterung für eine Idee oder weitere gute Ideen zu sammeln und deren Umsetzung zu generieren.

Also habe ich – nach einjähriger Vorarbeit – alle Akteure eingaladen, in einer Runde – unter Corona-Bedingungen draußen am hinteren Eingang des Centers – eine Willensbekundung auszusprechen, um am Thema attraktiver Eckhoffplatz und am Thema Aufenthaltsqualität gemeinsam zu arbeiten. Am 19. August diesen Jahres kamen wir mit Verrtreter*innen des Bezirksamtes, des Stadtteilbeirates, des Lurup Centers und der Politik zusammen.

Ergebnisse des Treffens:

Die Runde war sich einig, dass die Zuwegung von der Wohnbebauung zum hinteren Eingang des Centers für eine bessere Erreichbarkeit und Einbindung des Centers in die unmittelbare Nachbarschaft sorgen könnte. Kürzlich ist hier ein Zaun, wohl zur Abgrenzung der Kita, geschaffen worden. Diese Aufgabe wäre beim Eigentümer der umliegenden, betreffenden Gebäude.

Der Platz hinter dem Lurup Center, zwischen Parkplatz und der o.g. Zuwegung sollte grüner gestaltet werden mit Sitzplätzen ggf. mit Überdachung zur Schaffung eines Treffpunktes, von denen es in Lurup leider immer weniger gibt. Eine Art GartenCafé auf der Fläche neben dem Parkplatz und Außengastronomie zwischen Center und Parkplatz würden als Maßnahmenpaket für eine Belebung der Fläche sorgen. Die Umgestaltung des Parkplatzes mit Berücksichtigung des Marktes würde hier ebenso zur Attraktivität der Fläche beitragen. Ein Amtsvertreter hat eine Karte zur Übersicht über die verschiedenen Eigentumsverhältnisse um das Center herum mitgebracht.

Der Wochenmarkt könnte müsste aufgewertet werden, dies könnte durch die o.g. Umgestaltung der Fläche und ggf. der Akquisition weiterer Stände oder Imbisswagen gelingen. Die Herausforderung ist derzeit die fehlende Frequenz.

Bei einer Umgestaltung des Parkplatzes – vielleicht könnte hier eine Art Marktplatz für Lurup entstehen, als Treffpunkt zur Belebung – könnten eine Reihe Parkflächen für Besucher*innen des Ärztehauses bleiben und die weiteren Parkplätze würden im Parkhaus des Centers angeboten werden, welches derzeit ausreichend Kapazitäten bietet.

Derzeit ist dort das Parken für Kaufland Kunden bis zu 1,5 oder 2 Std. kostenlos. Die Bewirtschafterin des Parkdecks auf dem Center, könnte auf der einen Seite sicherlich 50 Parkplätze den umliebenden Anwohner*innen der Nachbarschaft zur Anmietung zur Verfügung stellen und gleichzeitig den Kunden aller Einzelhändler und Gastronomie im Center 2 Std. kostenloses Parken niedrigschwellig (ohne Nachweis eines Einkaufs, über die Zeitmessung der Schranke) anbieten. In der Summe würden  Mehreinnahmen generiert werden und alle Kunden einen zeitweilig kostenlosen Parkplatz nutzen können. Der bestehende Parkplatz hinter dem Center ist derzeit kostenpflichtig, so dass für die Kunden hier kein Nachteil entstünde. Das Center ist vom Parkdeck über eine interne Zuwegung sehr bequem erreichbar und es gibt einen 24Std. Zugang für die angedachte Festvermietung an die Anwohner in der Nachbarschaft.

Zur Umgestaltung des Parkplatzes und der Nebenflächen, sowie die Fläche am Haupteingang des Centers will das Amt zeitnah eine Machbarkeitsstudie durchführen. Diese soll eine technische Untersuchung der Flächen (wo sind Baumbepflanzungen möglich, liegen Versorgungsleitungen u. ä.) und eine Bürgerbeteiligung der Nachbarschaft des Centers beinhalten, um zu erheben wie sie sich die Steigerung der Attraktivität dieser Flächen vorstellen können. Hier ist dem Stadtteilbeirat Luruper Forum wichtig eingebunden zu werden.

Ein neuer Ankermieter mit einem Sortiment aus Bekleidung, Pflanzen und weiteren Sortimenten und einem signifikanten Flächenbedarf von 1.200qm wurde vom Centermanagement für das Lurup Center akquiriert. Dieser soll im Frühjahr 2021 einziehen können. Einige Flächen bestehender Mieter müssten dazu noch getauscht werden.

Das Centermanagement ist bereit – auch vor dem Hintergrund neuer Einnahmen des neuen Ankermieters – Flächen für Stadtteilkultur und Kreative StartUps für den Selbstkostenanteil zur Verfügung zu stellen, sofern keine volle Auslastung im Center vorhanden ist.

Ebenso wäre das Center zu deutlichen Sonderkonditionen bereit, wenn öffentliche Einrichtungen wie bspw. eine Bücherhalle sich im Center ansiedeln wollen würden. Dies wird von der Runde als sehr begrüßt um für einen der bevölkerungsreichsten Stadteile Altonas vielfältige Bildungs- und Freizeitangebote im Center zu schaffen und damit dessen Attraktivität zu steigern.

Das Center Management ist bereit die Freiflächen im Center (Mittelgang) für Ausstellungen bspw. des LURUM oder anderer Stadtteileinrichtungen oder Initiativen kostenlos bereitzustellen.

Ende des Ergebnisberichtes.

An diesen Punkten gilt es jetzt dranzubleiben. Das Luruper Forum hat eine Arbeitsgruppe mit dem Title Lebendiges Zentrum Lurup gegründet, die hier sicher noch weitere gute Ideen produzieren wird. Ich bin dort ebenfalls dabei.