Um 17h am S-Bahnhof Allermöhe ging es am 26. August los. Anke Bendt-Soetedjo, Lenka Brodbeck, Fabio Detmer und Patrick Kühl als Politiker*innen aus der Grünen Bezirksfraktion in Bergedorf und die Vorsitzende der Grünen Bürgerschaftsfraktion Jenny Jasberg waren dabei. Wir sind nach einer Kennenlernrunde erstmal zum Turm „Zuckerstangen“ auf dem Fleetplatz gegangen. Einige aus der Gruppe haben ihn bis zur obersten Platform in 18m Höhe bestiegen. Meine Akrophobie habe ich nur bis zur Hälfte des Turmes ignorieren können ;-). Der Turm misst bis zur Spitze 25m.
In der auf den Rundgang folgenden Woche gab es ein schönes Sommerfest auf dem Platz. Unklar war zu diesem zum Zeitpunkt noch, ob sich Parteien an dem Fest beteiligen dürfen. Das ist normalerweise eine nette Gelegenheit mit den Menschen entspannt in Kontakt zu kommen und wirkt gleichzeitig demokratiefördernd.
Falls ihr jetzt auch Lust bekommt, die Sehenwürdigkeiten in Neuallermöhe zu Erkunden: https://www.neu-allermoehe.de/wegweiser/sehenswert/
Als nächste Station haben wir den BFSV Atlantik 97 eV besucht. Der Verein leistet tolle Integrationsarbeit für und mit jungen Menschen mit Migrationshintergund. Wir wurden empfangen von der Abteilung Volleyball Club Allermöhe. Das JL4 Mädchen-Team hat übrigens die Hamburger Finalrunde gewonnen. Wir haben herzlich gratuliert, tolle Leistung! Zwei Spieler*innen haben einen Sitz im Jugend- und im Stadtteilbeirat und können so ihre Anliegen und die des Sportvereins dort einbringen. So haben sie die Möglichkeiten, sich auch an Projekten des Beirates zu Beteiligen. Die jungen Erwachsenen sehnen sich zum Beispiel nach einem Raum, der für alle zugänglich ist, nicht nur für die Mädchen, die im Sportverein trainieren. Ihrer Vorstellung nach wäre es eher eine Art Freizeitraum, der für Hausaufgaben oder einfach nur zum gemeinsamen Zeitvertreib genutzt werden soll. Solche Räume gibt es auch schon – aber die Räume sind hoch frequentiert genutzt – besonders von Jugendlichen. Toll, dass die Mädchen sich für ihre Belange einsetzten und die Ambitionen haben, den öffentlichen Raum nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Ein weiteres Problem, von dem uns berichtet wurde, sind die verfügbaren Zeitfenster für die Hallennutzung des BFSV. Er bekommt knappe 2,5% der Hallenzeiten für die 500 Mitglieder. In ganz Bergedorf soll es ca. 8.000 Mitglieder in Sportvereinen geben.









Im Anschluss sind wir mit einiger Verspätung dann bei der Spielscheune der Geschichten angekommen. Leider haben wir die vorgetragene Geschichte verpasst. Aber glücklicherweise konnten wir trotzdem viel über das Projekt, welches ausschließlich von ehrenamtlich arbeitenden Personen gestemmt wird, erfahren. Bei einer Lesung tragen die Erzähler*innen eine Geschichte frei und mit viel Kreativität und Phantasie vor. Dabei passen sie ihre Erzähltechnik an die jeweilige Stimmung im Raum an. Das Einzugsgebiet geht deutlich über Neuallermöhe hinaus und die Kapazitäten der Spielscheune sind begrenzt. Auf der Website haben die Initiator*innen deswegen ein cleveres System entwickelt: Eine Ampel zeigt die Auslastung am jeweiligen Tag auf. So soll vermieden werden, dass Eltern mit ihren Kindern zur Spielscheune kommen, obwohl eigentlich keine Plätze mehr frei sind.
Nach unserem Besuch in der Spielscheune war unser nächstes Ziel die Ökosiedlung Ökologisches Leben Allermöhe e.V. Auf dem Fußweg haben wir die Zeit genutzt, um unsere bisherigen Eindrücke zu besprechen und ein bisschen Politik-Talk über das aktuelle Geschehnisse durfte natürlich auch nicht fehlen. Angekommen bei der Ökosiedlung warteten schon zwei Mitglieder des Vorstandes auf uns. Wir haben eine detaillierte Führung bekommen. Die Siedlung entstand in der zweiten Hälfte der 80er und in den 90er Jahren. Sie verfügt über eine Pflanzenkläranlage für das sog. Grauwasser. Die Häuser sind mit Komposttoiletten ausgestattet. Womit sich die Gründer*innnen des Ökodorfes Allermöhe schon in den 80er beschäftigt haben, dass ist auch heute noch aktuell. Toll, zu sehen, wie sich eine autarke Versorgung von Wasser und Energie praktisch umsetzen lässt. Die Grundstücke gehören den Eigner*innen und sie haben diese dem Verein zur Nutzung überlassen. Somit sind sie keine Genossenschaft, was administrative Vorteile haben kann.
Zum Schluss haben wir im Bürgerhaus „Bistré am Fleet“ bei Wassermelonen und eigenem Apfelsaft von Äpfeln des Baumes neben unserem Tisch und einer leckeren warmen Mahlzeit den Abend ausklingen lassen. Lieben Dank der Wirtin, die so geduldig auf uns gewartet hat! Ein Besuch lohnt sich :-).